Nationalpark La Amistad
Der Nationalpark La Amistad wurde von Panama und Costa Rica am 3. März 1979 durch die damaligen Präsidenten beschlossen. Costa Rica etablierte seinen Teil des Nationalparks im Jahr 1982 und Panama folgte 1988, um die große Fläche noch unveränderter Natur schützen. Das Gebiet des Parks befindet sich im ungefähr 800.000 Hektar großen Naturschutzgebiet Talamanca und trägt seinen Namen, um die Freundschaft zwischen den beiden Ländern hervorzuheben („La Amistad“ ist das spanische Wort für „die Freundschaft“).
Im Jahr 1983, ein Jahr nach der offiziellen Gründung von La Amistad, wurde der Nationalpark bereits von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Das etwa 400.000 Hektar große Gebiet, welches zum größten Teil von tropischem Regenwald und auf höher liegenden Abschnitten von Nebelwald bedeckt wird, weißt eine der höchsten biologischen Vielfalten der Welt auf. Daher entdecken Forscher in dem teilweise noch unerforschten Gebiet immer wieder bisher unbekannte Flora und Fauna. Dabei handelt es sich vorwiegend um Amphibien und Reptilien.
Bereits seit mehr als 25.000 Jahren, also seit der letzten Eiszeit, wächst in diesem Teil Süd- und Mittelamerikas tropischer Regenwald. Schon vor mehreren Tausenden Jahren lebten in diesem Gebiet Ureinwohner Lateinamerikas. In der Nähe des Vulkans Baru wurden beispielsweise 12.000 Jahre alte Funde entdeckt, die auf das Leben der früheren Einwohner schließen lassen. Weitere Entdeckungen geben außerdem Hinweise auf das Leben und die Entwicklung der Kultur der Ureinwohner Kolumbiens. Auch heute leben noch ein paar Tausend indianische Einwohner verschiedener Gruppen in dem UNESCO Weltnaturerbe La Amistad nach ihrer traditionellen Lebensweise, ohne sich vor Angriffen beziehungsweise Eingriffen aus der Zivilisation außerhalb des Reservats fürchten zu müssen. Im Gegenzug helfen die Ureinwohner mit, das Gebiet zu schützen und so auch noch ihren Nachkommen ein Leben dort ermöglichen zu können.
Der Nationalpark in Panama und Costa Rica bietet sich vor allem durch die atemberaubende Flora und Fauna als sehenswürdig an. Alleine 4% aller Tierarten, die auf dem Land leben, kommen in diesem Gebiet vor. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Säugetiere wie den Jaguar, Ozelot, Tapir oder das Gelbe Totenkopfäffchen. Auch Vogelarten, wie der physisch stärkste Greifvogel der Welt, die Harpyie oder der Quetzal, ein besonders farbenprächtiger Vogel sowie zahlreiche Amphibien- und Reptilienarten. Regelmäßig werden neue Tierarten in dem teilweise noch unerforschten Naturgebiet entdeckt. In den letzten Jahren konnten dadurch beispielsweise bereits drei neue Salamander-Arten aufgefunden werden. Aber nicht nur die Tierwelt beeindruckt mit ihrer Vielfalt im UNESCO Weltnaturerbe Panamas und Costa Ricas, auch die Pflanzenwelt fasziniert durch die vielen Erscheinungsformen. Die Grundlagen dieser riesigen Auswahl an Fauna stellen die abwechslungsreiche Topographie, zahlreiche Höhenunterschiede – der Park erreicht an seinem höchsten Punkt ungefähr 3.500 Meter – sowie die klimatischen Unterschiede dar.
In dem Park ist die Infrastruktur kaum ausgebaut. Dies liegt vor allem daran, dass das UNESCO Weltnaturerbe möglichst unangetastet bleiben soll. Daher wird auch in den nächsten Jahren kein großer Ausbau von Straßen und Wegen stattfinden.